sEMG-Biofeedback 

 

Beim sEMG-Biofeedback werden, mittels Elektroden, Rückmeldungen der Muskelaktivität in Form von Graphen, Musik oder Filmen sichtbar bzw. hörbar gemacht. Dadurch wird der Patient motiviert betroffene Muskelgruppen bewusster wahrzunehmen und zu koordinieren. Somit kann ein gezieltes Ansteuerungstraining durchgeführt werden

Definitionen

CIMT –  Constrained Induced Movement Therapie

Das CIMT Konzept ist eine evidenzbasierte Therapiemethode, welche vom Psychologen E. Taub entwickelt wurde. Zuerst wurde es Forced used Therapie (=forcierter Gebrauch) genannt, welche es immer noch gibt, aber auch zur CIMT  und mCIMT (modifiziert auf den Praxisalltag) weiterentwickelt.

Dem Ursprung liegt hier die Ansicht zugrunde, dass PatientenInnen nach einem Schlaganfall o.ä. aufgrund von Problemen oder wiederholten negativen Erfahrungen die betroffene obere Extremität  bei Alltagsaktivitäten nicht mehr oder immer weniger nutzen. Dies nennt man „erlernten Nichtgebrauch“ und es kommt immer mehr zum Verlust von noch vorhandenen Fertigkeiten und Funktionen.

Ziel von mCIMT ist es diesen Prozess zu durchbrechen und durch die erzwungene Immobilisation des nicht betroffenen Armes eine Umkehr dieses Verhaltens zu erzielen.

Dafür wird eine abnehmbare Armbandage genutzt mit der mindestens dreimal pro Woche über mindestens drei Wochen eine angeleitete Therapie stattfindet. Hier steht das repetitive Training mit angepassten und adaptierten Aufgabenstellungen (=Shaping) im Vordergrund. Durch möglichst viele Wiederholungen wird motorisches Lernen gefördert und die Plastizität des Gehirns genutzt.

Zusätzlich können auch CIMT Gruppen besucht werden oder ein Heimtraining als Forced used Therapie durchgeführt werden.

Um am mCIMT teilnehmen zu können
müssen bestimmte Voraussetzungen in der betroffenen oberen Extremität erfüllt werden:

– Handgelenk mind. 10 ° Dosalextension

– Fingergrundgelenke 20 ° Extension

– Schulter 40° Abduktion

– Ellenbogen 10° Flexion

Weiter ist es wichtig, dass der Arm und die Hand schmerzfrei bewegt werden können und kein deutlicher Widerstand gegen passive Bewegung besteht.

Der Patient sollte ein vorhandenes Sprachverständnis und eine einfache Sprachfähigkeit haben.

Aber am Wichtigsten ist die Grundvoraussetzung einer hohen Eigenmotivation und eines guten Durchhaltevermögens seitens des Patienten. Ihm wird hier viel  abverlangt.

Weshalb vor der Therapie in einem Therapievertrag mit Patient und Therapeut festgelegt wird, welche Ziele erreicht werden wollen.